Die Frage, welcher Alkohol zur Desinfektion am besten geeignet ist, gewinnt insbesondere in Zeiten erhöhter Hygienebedürfnisse an Bedeutung. Dabei spielen auch ätherische Öle und ihre Inhaltsstoffe eine wichtige Rolle. Dieser Beitrag bietet einen Überblick über verschiedene Alkohole und Komponenten in ätherischen Ölen, deren Eigenschaften und Anwendung in der Aromatherapie.
Alkohole werden seit langem als wirksame Desinfektionsmittel eingesetzt. Für eine effektive antivirale Wirkung ist ein Alkoholgehalt zwischen 62 % und 70 % ideal. Diese Mischung aus Alkohol und Wasser stellt sicher, dass die Lipidmembran behüllter Viren – wie Corona-, Influenza- oder Hepatitis-Viren – ausreichend angegriffen wird. Reiner Alkohol allein ist weniger wirksam, da ein Anteil Wasser die Viren anfälliger für das Lösungsmittel macht.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für die Herstellung von Händedesinfektionsmitteln eine Rezeptur, die unter anderem Ethanol, Glycerol und Wasserstoffperoxid beinhaltet. Auch Isopropylalkohol kann als Alternative eingesetzt werden, da dessen desinfizierende Wirkung vergleichbar ist.
Ätherische Öle enthalten eine Vielzahl von Verbindungen, die zum keimwidrigen Effekt beitragen können. Insbesondere Monoterpenalkohole und Monoterpenphenole spielen hierbei eine Rolle:
Die Kombination dieser Inhaltsstoffe in naturbelassenen Ölen kann zu einer zusätzlichen antiviralen und antimikrobiellen Wirkung führen, die in der Aromatherapie genutzt wird.
Bei der alkoholischen Gärung können neben Ethanol auch sogenannte Fuselalkohole entstehen. Diese Begleitalkohole – wie Methanol, Propanol und Butanol – sind in höheren Konzentrationen unerwünscht, da sie von der Leber zu toxischen Substanzen umgewandelt werden können. Sie können sich negativ auf die Funktion des Herzens auswirken, indem sie die Blutgefäße weit stellen, die Folge ist ein Kater, denn das Gehirn wird dadurch nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt. Fuselalkohole finden sich in geringeren Mengen in hochwertig destillierten Spirituosen, während sie in weniger reinen Produkten stärker vorhanden sein können.
Die Kombination von hochprozentigem Alkohol mit ätherischen Ölen kann die antivirale Wirkung weiter unterstützen. Dabei sind einige Aspekte zu beachten:
Die Herstellung und Nutzung von Desinfektionsmitteln im eigenen Haushalt bietet neben gesundheitlichen auch ökologische Vorteile. Eine selbst hergestellte Lösung kann helfen, den Einsatz von Einwegplastik zu reduzieren und die Umweltbelastung zu minimieren. In Zeiten von Lieferengpässen und Preissteigerungen bei industriell gefertigten Produkten bietet die Eigenproduktion eine alternative, um auf bewährte Hygienemaßnahmen zurückzugreifen.
Die Kombination von Ethanol und naturbelassenen ätherischen Ölen stellt einen interessanten Ansatz dar, um effektive, hautverträgliche und umweltfreundliche Desinfektionsmittel herzustellen. Die desinfizierende Wirkung beruht dabei auf der optimalen Mischung aus hochprozentigem Alkohol und den antiviralen Eigenschaften spezifischer Moleküle wie Linalool und Thymol. Ein fundiertes Verständnis der chemischen Eigenschaften von Alkoholen und ätherischen Ölen ist essenziell, um diese natürlichen Helfer gezielt und sicher einzusetzen.
Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken. Für die Herstellung von Desinfektionsmitteln und deren Anwendung ist es wichtig, die jeweils geltenden Sicherheits- und Qualitätsstandards zu beachten.