Kennst du diesen wundervollen Duft von Grapefruitöl? Er ist einfach einzigartig! Und das Beste: Er steckt voller überraschender Inhaltsstoffe, die weit mehr können, als nur gut riechen.
Oberflächlich betrachtet könnte man meinen, Grapefruitöl sei fast dasselbe wie Orangenöl. Aber da liegt ein großer Irrtum in der Nase! Der „Hintergrundduft“ ist komplett anders und das verdanken wir zwei kleinen, aber feinen Inhaltsstoffen: Nootkaton und 1-p-Menthen-8-thiol.
Nootkaton ist ein echtes Highlight – ein seltenes Sesquiterpenketon, das bis zu 1,8 % im Öl vorkommt. Und 1-p-Menthen-8-thiol, auch bekannt als Grapefruit-Mercaptan, ist ein schwefelhaltiges Molekül, das den besonderen Kick ausmacht.
Beim ersten Schnüffeln (und in vielen Inhaltsstoff-Analysen) besteht Grapefruitöl fast nur aus d-Limonen (bis zu 98 %). Aber wer genauer hinschaut, entdeckt noch viel mehr: Myrcen, Sabinen, alpha-Pinen, beta-Pinen und viele andere Monoterpene. Und natürlich die beiden „Winzlinge“ 1-p-Menthen-8-thiol und Nootkaton.
Diese und andere Riechstoffe haben es in sich. Sie können starke psychische Wirkungen auslösen, wie die Expertin Ruth von Braunschweig in ihrem Buch „Praxis Aromatherapie“ (2006) erklärt. Diese Moleküle sind so winzig, dass unsere Nase sie kaum wahrnimmt – und doch haben sie eine riesige Wirkung.
Thiole, auch Mercaptane genannt, sind organische Verbindungen mit einem intensiven, schweflig-kohligen Geruch. In der Natur kommen sie in Zwiebeln, Spargel und Rettich vor. Und wusstest du, dass bestimmte Meeresmikroorganismen sie produzieren und so für den typischen Sumpfgeruch sorgen?
Thiole sind echte Allrounder. Sie können uns helfen, gefährliche Gase oder Chemikalien zu erkennen. Unser Gas in der Küche ist eigentlich geruchlos, aber dank der zugesetzten Thiole können wir ein Gasleck sofort riechen.
Es gibt viele verschiedene Thiole, die uns im Alltag begegnen. Methanthiol zum Beispiel ist für schlechten Atem verantwortlich, kommt aber auch in Nüssen und Käse vor. Und 2-Mercaptoethanol, Cystein und Coenzym A sind wichtige Stoffe in unserem Körper.
Grapefruitöl wirkt bei vielen Menschen stimmungsaufhellend und fördert die Kreativität. Und der Clou: Der amerikanische Duftforscher Alan Hirsch hat herausgefunden, dass Frauen, die nach Grapefruitöl duften, von Männern jünger geschätzt werden. Professor Dr. Hanns Hatt spricht sogar vom „olfaktorischen Äquivalent“ zu (schlank machenden) Längsstreifen in der Kleidung!
Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis: Grapefruitöl ist nicht dasselbe wie Grapefruitsaft! Beide Produkte haben eine unterschiedliche Zusammensetzung und wirken anders auf unseren Körper. Grapefruitsaft kann Wechselwirkungen mit Medikamenten haben, Grapefruitöl hingegen nicht.
Grapefruitöl ist ein echtes Multitalent. Es duftet nicht nur gut, sondern hat auch viele überraschende Eigenschaften. Probiere es einfach aus und lass dich von seiner Wirkung überraschen!